Mehr Licht ins Kino...
Verfasst: Freitag 2. Januar 2015, 23:43
So liebe Freunde der leichten Unterhaltung...
Nachdem ich über die Weihnachtsfeiertage endlich wieder ein wenig Zeit zum basteln hatte, bin ich die Beleuchtung in meinem "Kino-Abteil" angegangen. Bisher waren ja lediglich die farbigen Side-Panels für das Licht - alles in allem war es mir aber schon immer viel zu dunkel. Im Deckenkranz im Barbereich hatte ich bereits dimmbare 7W High-Power LED Spots verbaut - so ein Ding strahlt schon ganz schön Helligkeit ab.
Den Deckenkranz im Kino hab' ich schon mit LED Streifen gefüllt - also wohin mit den Strahlern? Und wie stelle ich es an, dass man nicht geblendet wird? Immerhin erzeugen die kleinen LEDs so viel Licht wie eine 100W Leuchte...
Zum Einen wollte ich eine Beleuchtung meiner Front. Die drei "Säulen" auf denen meine Front-Boxen stehen haben sich dazu angeboten - nur leider laufen diese in einer Kurve nach oben. Ihr ahnt es schon - eine Eigenkonstruktion musste herhalten .
Die Front-Beleuchtung
Das Prinzip: Abflußrohr wird furniert und innen mir Kupferlack besprüht, damit eine schöne Warme Farbe entsteht. Das Rohr wird eingeklemmt in ein Brett und der "Anschluß" an die gekrümmte Front wird durch eine kleine Sperrholzplatte gemacht. Dadurch kann ich die Front weiterhin mit schwarzen Stoff überziehen und dahinter ein wenig Bedämpfen (so es notwendig wird).
Aber Bilder sagen mehr als 1000 Worte...
Der Zuschnitt der Frontplatte - als erstes hab' ich mit Pappkarton gebastelt bis ich die Länge der Ellipse hinbekommen habe: Diese Schablone hab' ich dann Massgerecht ausgedruckt, auf Sperrholz aufgeklebt und ausgesägt. Zum Furnieren der Abflußrohre gibt's nicht viel zu erzählen. Außer dass ich hier Pattex zum verkleben genommen habe (weil ich Holzleim auf Plastik nicht so recht traue). So sieht das Ganze eingebaut aus: Und nachdem alles angeschlossen war, sieht die Front nun schon viel "heller" aus : "Wall-Washer"
Für einen kompletten Raum wird das aber noch nicht reichen. Wie gesagt - der Deckenkranz hatte bereits LED-Streifen, die Seitenwände sind mit den Panelen bestückt, ein Großteil der Decke ist nicht zu verwenden (ich kann ja meine Leinwand an die Decke fahren)... Da mir im Kino auch noch eine Steckdose fehlt (um den Staubsauger anzuschließen), war es reizvoll Strahler in eine Art "Wandleiste" einzubauen - im Neudeutsch "Wallwasher" genannt. Da die kleinen PowerLEDs allerdings extrem blenden, hab' ich viel mit verschiedenen Plexiglas Varianten als Licht-Diffusoren experimentiert. Letztlich hat sich einfaches weißes Plexiglas als passend erwiesen, aber im Kinobetrieb wollte ich keine weißen Plexiglas-Platten im Front-Bereich, die das Licht reflektieren. Zudem wäre es auch schön, wenn (falls die Leinwand an der Decke ist), die Decke beleuchtet wird und nicht die Wand - durch die Reflexion der Leinwand könnte man damit einen sehr hellen Raum bekommen.
Die Idee war also die Leuchten drehbar zu machen. Bei Kinobetrieb wird die Leuchte einfach gedreht, so dass das Plexiglas nicht spiegeln kann. Bei Normalbetrieb dreht sich die Leuchte wieder in Richtung Wand.
Die Leuchten sind einfache Würfel aus 5mm MDF. Ich hab' beim Baumarkt die weiss besschichtete Version gekauft auf der Resterampe (wobei die weisse Seite natürlich innen ist für bessere Reflexion des Lichts). Weiterhin eine Scheibe halbtransparentes Bastelglas. Daraus hab' ich dann die Würfel gebastelt und erstmal probiert wie ich denn am besten die Drehung hinbekomme. Interessanterweise sind Rohrclips für Elektroinstallationsrohre wunderbar geeignet um ein Kugellager zu halten . Die Motorsteuerung hab' ich zuerst mit einem Schrittmotor probiert: Das Ganze hat schon sehr gut funktioniert - lediglich war mir das Ganze zu fummelig. Bei Schrittverlusten musste man neu kalibrieren und Endschalter (um eine fixe Position festzulegen) waren auch nicht so einfach herzustellen. Da sich die Lampe lediglich um 180 Grad drehen muss, bin ich schließlich auf Servo-Motoren aus dem Modellbau gestoßen. Was für ein geiles Zeug - ich hätte da schon viel früher drauf kommen müssen. Da die Leuchte komplett auf Kugellagern liegt, dreht sie sich sehr leicht. Ein popeliger Mini-Servo (für kleines Geld) kann daher die Leuchte drehen und die Ansteuerung eines solchen Servos ist auch noch mal viel einfacher als ein Schrittmotor.
Also wurden die Leuten auf Servo-Betrieb umgebaut: Jetzt muss natürlich noch die "Seitenleiste" gebaut werden, auf der die Leuchte aufliegt. Hier hab' ich mich ein wenig kreativ betätigt (und einen Tag nur geklebt und furniert). Insgesamt wurden sechs dieser Teile gebaut (und zwei "Endteile"). Insgesamt je vier Leuten pro Seitenwand, also 8 High-Power-LEDs mit 7Watt für die Wandbeleuchtung. Nach weiteren Tagen mit Schleifen, Grundieren, Lackieren, etc. waren die Teile dann fertig: Die einzelnen Teile müssen jetzt "nur noch" an die Wand und verkabelt werden... Aber das ist recht tückisch (10mm MDF verbiegt und verzieht sich recht schnell). Mithilfe vieler Metall-Winkel, Einschlagmuttern, etc. musste ich die Konstruktion erst mal versteifen. Zumal sind die kleinen Leuchten nicht 100% winklig. Beim Einbau musste ich mir auch noch überlegen, wie ich kleine Toleranzen ausgleichen kann. Und die Verkabelung ist schon ziemlich "übel" ... Zumal ich noch eine Idee hatte um die Konstruktion noch attraktiver zu machen... Aber dazu mehr im nächsten Post.
Viele Grüße,
Herm
Nachdem ich über die Weihnachtsfeiertage endlich wieder ein wenig Zeit zum basteln hatte, bin ich die Beleuchtung in meinem "Kino-Abteil" angegangen. Bisher waren ja lediglich die farbigen Side-Panels für das Licht - alles in allem war es mir aber schon immer viel zu dunkel. Im Deckenkranz im Barbereich hatte ich bereits dimmbare 7W High-Power LED Spots verbaut - so ein Ding strahlt schon ganz schön Helligkeit ab.
Den Deckenkranz im Kino hab' ich schon mit LED Streifen gefüllt - also wohin mit den Strahlern? Und wie stelle ich es an, dass man nicht geblendet wird? Immerhin erzeugen die kleinen LEDs so viel Licht wie eine 100W Leuchte...
Zum Einen wollte ich eine Beleuchtung meiner Front. Die drei "Säulen" auf denen meine Front-Boxen stehen haben sich dazu angeboten - nur leider laufen diese in einer Kurve nach oben. Ihr ahnt es schon - eine Eigenkonstruktion musste herhalten .
Die Front-Beleuchtung
Das Prinzip: Abflußrohr wird furniert und innen mir Kupferlack besprüht, damit eine schöne Warme Farbe entsteht. Das Rohr wird eingeklemmt in ein Brett und der "Anschluß" an die gekrümmte Front wird durch eine kleine Sperrholzplatte gemacht. Dadurch kann ich die Front weiterhin mit schwarzen Stoff überziehen und dahinter ein wenig Bedämpfen (so es notwendig wird).
Aber Bilder sagen mehr als 1000 Worte...
Der Zuschnitt der Frontplatte - als erstes hab' ich mit Pappkarton gebastelt bis ich die Länge der Ellipse hinbekommen habe: Diese Schablone hab' ich dann Massgerecht ausgedruckt, auf Sperrholz aufgeklebt und ausgesägt. Zum Furnieren der Abflußrohre gibt's nicht viel zu erzählen. Außer dass ich hier Pattex zum verkleben genommen habe (weil ich Holzleim auf Plastik nicht so recht traue). So sieht das Ganze eingebaut aus: Und nachdem alles angeschlossen war, sieht die Front nun schon viel "heller" aus : "Wall-Washer"
Für einen kompletten Raum wird das aber noch nicht reichen. Wie gesagt - der Deckenkranz hatte bereits LED-Streifen, die Seitenwände sind mit den Panelen bestückt, ein Großteil der Decke ist nicht zu verwenden (ich kann ja meine Leinwand an die Decke fahren)... Da mir im Kino auch noch eine Steckdose fehlt (um den Staubsauger anzuschließen), war es reizvoll Strahler in eine Art "Wandleiste" einzubauen - im Neudeutsch "Wallwasher" genannt. Da die kleinen PowerLEDs allerdings extrem blenden, hab' ich viel mit verschiedenen Plexiglas Varianten als Licht-Diffusoren experimentiert. Letztlich hat sich einfaches weißes Plexiglas als passend erwiesen, aber im Kinobetrieb wollte ich keine weißen Plexiglas-Platten im Front-Bereich, die das Licht reflektieren. Zudem wäre es auch schön, wenn (falls die Leinwand an der Decke ist), die Decke beleuchtet wird und nicht die Wand - durch die Reflexion der Leinwand könnte man damit einen sehr hellen Raum bekommen.
Die Idee war also die Leuchten drehbar zu machen. Bei Kinobetrieb wird die Leuchte einfach gedreht, so dass das Plexiglas nicht spiegeln kann. Bei Normalbetrieb dreht sich die Leuchte wieder in Richtung Wand.
Die Leuchten sind einfache Würfel aus 5mm MDF. Ich hab' beim Baumarkt die weiss besschichtete Version gekauft auf der Resterampe (wobei die weisse Seite natürlich innen ist für bessere Reflexion des Lichts). Weiterhin eine Scheibe halbtransparentes Bastelglas. Daraus hab' ich dann die Würfel gebastelt und erstmal probiert wie ich denn am besten die Drehung hinbekomme. Interessanterweise sind Rohrclips für Elektroinstallationsrohre wunderbar geeignet um ein Kugellager zu halten . Die Motorsteuerung hab' ich zuerst mit einem Schrittmotor probiert: Das Ganze hat schon sehr gut funktioniert - lediglich war mir das Ganze zu fummelig. Bei Schrittverlusten musste man neu kalibrieren und Endschalter (um eine fixe Position festzulegen) waren auch nicht so einfach herzustellen. Da sich die Lampe lediglich um 180 Grad drehen muss, bin ich schließlich auf Servo-Motoren aus dem Modellbau gestoßen. Was für ein geiles Zeug - ich hätte da schon viel früher drauf kommen müssen. Da die Leuchte komplett auf Kugellagern liegt, dreht sie sich sehr leicht. Ein popeliger Mini-Servo (für kleines Geld) kann daher die Leuchte drehen und die Ansteuerung eines solchen Servos ist auch noch mal viel einfacher als ein Schrittmotor.
Also wurden die Leuten auf Servo-Betrieb umgebaut: Jetzt muss natürlich noch die "Seitenleiste" gebaut werden, auf der die Leuchte aufliegt. Hier hab' ich mich ein wenig kreativ betätigt (und einen Tag nur geklebt und furniert). Insgesamt wurden sechs dieser Teile gebaut (und zwei "Endteile"). Insgesamt je vier Leuten pro Seitenwand, also 8 High-Power-LEDs mit 7Watt für die Wandbeleuchtung. Nach weiteren Tagen mit Schleifen, Grundieren, Lackieren, etc. waren die Teile dann fertig: Die einzelnen Teile müssen jetzt "nur noch" an die Wand und verkabelt werden... Aber das ist recht tückisch (10mm MDF verbiegt und verzieht sich recht schnell). Mithilfe vieler Metall-Winkel, Einschlagmuttern, etc. musste ich die Konstruktion erst mal versteifen. Zumal sind die kleinen Leuchten nicht 100% winklig. Beim Einbau musste ich mir auch noch überlegen, wie ich kleine Toleranzen ausgleichen kann. Und die Verkabelung ist schon ziemlich "übel" ... Zumal ich noch eine Idee hatte um die Konstruktion noch attraktiver zu machen... Aber dazu mehr im nächsten Post.
Viele Grüße,
Herm